Ganz früh aufgewacht. Draußen dämmert es noch, drin im Kopf auch. Träum ich? Diese Bilder… diese Geschichte! Sollte man eigentlich aufschreiben. Müsste man sogar. Das gäbe nen Roman! So verschlungen, so wahr, so tief… und so einfach. Konflikte, Figuren, Drama, Sex, alles drin. Eigentlich gar nicht schwer, so ein Roman. Dass Autoren immer stirnrunzeln und wichtig tun, von wegen richtig Arbeit und Dramaturgie. Apropos Dramaturgie: Verfilmung! Muss man gleich mit dran denken. Filmrechte! Netflix vielleicht? Mit dem Dings in der Hauptrolle. Das wird was! Wenn der Zeit-Rezensent dann noch kapiert, wieviel Philosophie drinsteckt, die großen Fragen, die ganzen Anspielungen auf Ulysses und Bibel und Marx, die Leute drehen durch! So. Im Kopf wärs fertig. Aufschreiben? Dann müsste ich aufstehen. Eigentlich ja noch zu früh. Und so schön warm unter der Decke. Ein richtiger Dichter hätte nen Block unterm Kissen. Leg ich gleich nachher dort hin. Erstmal noch liegenbleiben, ganz klein bißchen nur, wenigstens bis es ganz hell draußen ist, bis dahin werd ich mir das ja noch merken können. So warm…
Wecker klingelt. War wieder eingeschlafen. Nichts mehr da, außer das hier.